Städtepartnerschaft Leipzig-Krakau

Eine Städtepartnerschaft lebt von der aktiven Begegnung der Bürger. Unser Verein verfolgt das Ziel, die Menschen aus Krakau und Leipzig zusammenzubringen und einen Austausch zu fördern. Das gelingt oftmals Dank dem besonderen Engagement von Lehrern, die Ihren Schülern die Möglichkeit geben, sich mit Gleichaltrigen aus oder in der Partnerstadt zu treffen. Einige Beispiele finden Sie hier:


Viertes Forum der Jugendlichen aus Polen und Deutschland

Das vierte Forum der Jugendlichen aus Deutschland und Polen fand unter dem Motto „Gedächtnis (Geschichte) baut Zukunft“ in den Städten Lodz und Krakau statt. Erstmals nahmen, neben Schülern aus Lodz, Krakau, Wroclaw, Stuttgart und Frankfurt Main auch eine Leipziger Gruppe der Thomasschule teil. Die Schüler wurden herzlich empfangen und hervorragend betreut. Sie gewannen Einblicke in die Lebensweise, Kultur und Geschichte der beiden polnischen Städte. Zwischen Schülern und begleitenden Lehrern ergaben sich vielfältige ausbaubare Kontakte.  Das Land, die Menschen und besonders die Leipziger Partnerstadt Krakau haben die Schüler nachhaltig beeindruckt. Die Gastgeber verfolgen mit ihrem Bemühen das Ziel die Jugend der beiden Nachbarländer Polen und Deutschland (insbesondere auch Sachsen) für eine gemeinsame, von Verantwortung getragene Zukunft vorzubereiten, wohl wissend um das historisch komplizierte Nebeneinander beider Staaten. Sie suchten und fanden ausbaufähige Gemeinsamkeiten und Antworten auf strategische Fragen. Die entstehenden regen Kontakte und positiven Einstellungen gegenüber einer anderen Kultur waren beeindruckend. Dieser Ansatz für eine Zukunft unserer Länder erweist sich als überaus fruchtbar und sollte weiterhin alle nur denkbar mögliche Unterstützung auch von deutscher Seite erhalten. Darüber sollte man an entsprechender Stelle nachdenken, um ein tragfähiges nachhaltiges Konzept dafür zu entwickeln.
Die Schüler bedanken sich bei Frau Kormann, Frau Prange und allen, die die Durchführung der Veranstaltung unterstützt und ermöglicht haben.

Peter Mai Lehrer an der Thomasschule

Schüler des Evangelischen Schulzentrums berichten von einer Reise nach Krakau

Ende September 2012 waren wir (der Leistungskurs Geschichte der 12. Klasse am Evangelischen Schulzentrums Leipzig) im altehrwürdigen Krakau zu Gast. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich diese ereignisreiche Woche im Gedächtnis zu behalten. Eine davon fand kurz darauf im Bürgerbüro Leipzig statt: Eine Ausstellung mit Fotos meines Mitschülers Jascha wurde eröffnet. 

„Doch egal, wie viele Fotos man mitnimmt. Was bleibt, sind die inneren Bilder. Sie haben den Vorteil, dass nur das Persönliche und Wichtige erhalten bleibt.“ Wenn ich also Revue passieren lasse, zieht eine kleine Galerie an mir vorbei, die ich kurz „ausstellen“ möchte…
Das erste Bild zeigt nicht Krakau selbst, sondern einen Ort irgendwo in Polen. Wir, die wir Hochgeschwindigkeitszüge gewohnt sind, fahren mit unterdurchschnittlichem Tempo durch die Landschaft Polens und halten schließlich für einen Lokwechsel. Alle steigen aus, der Bahnhof ist alt und marode und es scheint, als wäre ich in meinem Klischee vom hinterwäldlerischen Polen bestätigt.
Das zweite Bild zeigt unser Hotel. Wir gehen durch dunkle Gassen und in der Ferne leuchten uns drei Sterne entgegen; das Hotel Ascot. Hier verbringen wir unsere Tage in außergewöhnlich luxuriösem Ambiente.
Nur ein paar Schritte, einmal über die Straße, schon sind wir im übersichtlichen Zentrum angelangt. Der Markt und der Wawel sind die schönsten Bilder meiner Sammlung. Der Markt, im Mittelalter der größte seiner Art in Europa, in der Mitte die Tuchhalle, ein Brunnen, Menschen, Glockengeläut und viele Tauben. Einmalig. Genau wie der Blick vom Wawel, der alten Festungsburg, auf die wunderschöne Weichsel, die an dieser Stelle einen Bogen macht.
Dann ist da noch die Freude über die wundervollen Preise, für wenige Zloty konnte man satt werden. Ein Bolzplatz zur freien Benutzung. Die uralte Universität mit Aufzeichnungen von Galilei. Eine angesehene Schule, mit deren Schülern wir Kontakt aufnehmen durften. Die Künstlerszene, mit der wir in einem kleinen Café Erfahrungen sammelten.
Aber eine Sache ist klar: Erst bei Nacht entfaltet Krakau seine ganze Magie. Dann sind viele Menschen unterwegs, Lichter erhellen Straße und Gemüt. So war der eine oder andere gesellige Abend garantiert.
Wenn ich also nach dieser Woche eine Sache sagen kann, dann ist es die: Jene Orte, die am wenigsten Erwartungen wecken, sind oft die schönsten, denn sie können uns überraschen. Und genau das geschah in Krakau.
Wiprecht Hofmann, Kurssprecher des Leistungskurses Geschichte der 12. Klasse am Evangelischen Schulzentrum Leipzig

Schüler- Bericht zum 4. Forum der Jugendlichen aus Deutschland und Polen

„Gedächtnis baut Zukunft“ unter diesem hoch gesteckten Motto und Ziel stand das diesjährige deutsch-polnische Jungendforum in der Industriemetropole Lodz und der wunderschönen Stadt Krakau. Neben einigen anderen Schulen aus ganz Deutschland hatten auch wir dieses Jahr die Möglichkeit, an diesen Treffen von rund 100 Jugendlichen aus Deutschland und natürlich Polen teilzunehmen. Da das Augenmerk hauptsächlich auf der Geschichte zwischen unseren beiden Staaten lag, wurde von der Schulleitung im letzten Schuljahr der jetzige Geschichtsleistungskurs ausgewählt, sich an dem Projekt zu beteiligen. Uns wurde außerdem ein Vorbereitungskurs Polnisch ermöglicht so, dass wir wenigstens so weit waren, unsere Unfähigkeit, Polnisch zu sprechen (und ein wenig mehr), in der Landessprache zu formulieren. Ausgestattet mit unseren Sprachkenntnissen, ausgeschlafen oder auch nicht und hoch motiviert stiegen wir 6 Jungs am Morgen des 10. September in einen Kleinbus an der Hillerstraße und fuhren mit unserem Betreuer, Herrn Mai, gen Osten. Unser erstes Ziel nach dem obligatorischen zweiten Frühstück war Lodz, das wir dank Herrn Mais Fähigkeiten am Steuer auch zügig und wohlbehalten erreichten. In Lodz waren wir mit einigen anderen Deutschen sehr komfortabel untergebracht und verlebten spannende und informative Tage. Wir lernten einiges über die multikulturelle ältere Geschichte dieser ehemaligen Industriemetropole und kamen mit den Mitteilnehmern sehr gut zurecht. In vielen Gruppenarbeiten setzten wir uns in freier Arbeitsphase zusammen mit Polen und anderen Deutschen mit den verschiedenen Aspekten der Geschichte Lodz auseinander. Besonders erwähnenswert ist, dass sich schon zu diesem frühen Zeitpunkt ein erstaunlich gutes Gruppengefühl entwickelte, so dass nicht nur die Arbeitstage spannend und unterhaltsam waren, ’sondern auch die Abende mit den anderen Teilnehmern ein besonderes Vergnügen darstellten. Dieses gute Verhältnis setze sich auch in Krakau fort, eine Stadt die uns sofort in ihren ganz besonderen Bann zog. Ich kann jedem nur raten, diese wunderbare Stadt an der Weichsel einmal zu besuchen und sich von ihrem Charme verzaubern zu lassen. Leider war die Unterkunft nicht mehr ganz so bequem und die Gruppenarbeiten zogen sich doch gelegentlich etwas, aber ich denke, ich stehe nicht allein damit, wenn ich sage, dass diese schöne Stadt alles wettmachte. Natürlich lernten wir auch in dieser Stadt einiges zur Geschichte unserer beider Nationen und der jüdischen Glaubensgemeinschaft, bevor es am Samstag, dem 17. September, hieß, Abschied nehmen. Mit dem festen Vorsatz uns zumindest mit einem Teil unserer Gruppe noch einmal zu treffen und vielen schönen Erinnerungen fuhr Herr Mai uns wieder ein- wandfrei zurück nach Hause. Zum Ende hin möchte ich nicht vergessen, stellvertretend für die Gruppe, allen zu danken, die uns diese Fahrt ermöglicht haben, zum einen allen Organisatoren und Schirmherren in Polen und Deutschland, der Stadt Leipzig, Frau Prange und der Schulleitung und natürlich und ganz besonders Herrn Mai, der uns wunderbar begleitet hat und mit dafür gesorgt hat, dass wir diese fröhliche und spannende Woche wohl lange in Erinnerung behalten.